Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung 

Zur Rettung des GKV-Systems häufen sich Vorschläge zu Maßnahmen, die teils wenig neu, teils wenig durchdacht scheinen. Statt nötiger struktureller Änderungen des Systems drohen Schnellschüsse, die suggerieren, das Verhalten der Versicherten sei das Problem. Überlegungen zum Primärarztsystem etwa bedürfen eines genaueren Blicks auf Realitäten, sonst drohen besonders Zielgruppen wie jene der Chronisch Erkrankten oder von Menschen mit psychischen Erkrankungen weitere Verschlechterungen in der Versorgung. Die Grundidee eines festen Ansprechpartners ist gut. Allerdings fehlen ohne ein derartiges System bereits jetzt bundesweit mehrere tausend Hausärzte. Bei der Versorgung chronisch kranker Menschen spielen zudem Fachärzte oft eine zentrale Rolle. Es sollte also ermöglicht werden, einem Facharzt die Koordinationsrolle zuzuweisen. Die freie Arztwahl, das Recht auf eine zweite Meinung sowie das Recht auf eine ergebnisoffene Beratung über therapeutische Alternativen müssen unangetastet bleiben. Funktionierende, barrierefreie digitale Lösungen könnten an vielen Schnittstellen zur effektiveren Versorgung beitragen. 

Drohgebärden wie „200 Euro für einen Facharztbesuch“ kann man nur dahingehend verstehen, dass man bei einer Nichteinführung erleichtert über nicht erfolgte Maßnahmen auf dem Weg zu einer patientenorientierten, inklusiven und barrierefreien Versorgung im Gesundheitssystem hinwegsieht.  

Stellungnahme der LApK Bayern

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