Rückblick: Zehn Jahre Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik – Präsenz von Selbsthilfe gefordert
Aktuelles | 19.03.2025
Am 17. März 2025 feierte die Bayerische Ethikkommission für Präimplantationsdiagnostik (PID) ihr zehnjähriges Jubiläum. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfe waren vor Ort – darunter die Netzwerkfrauen und die LAGS Bayern. Dunja Robin, Mitglied der Ethikkommission und Vertreterin der Netzwerkfrauen Bayern, brachte ihre Perspektive auf dem Podium eindrücklich zum Ausdruck.
Zahlen, Fakten und Bedeutung
Seit Gründung der Kommission im März 2015 bis Ende 2024 wurden rund 2.500 Anträge auf PID in Bayern gestellt. Davon wurden 2.338 Anträgen stattgegeben, 145 abgelehnt – eine Zustimmungsquote von über 95 %.
Die Kommission besteht aus acht Mitgliedern und bewertet jede Anwendung individuell unter Berücksichtigung medizinischer, psychischer, sozialer und ethischer Aspekte.
Unsere Perspektive
Als Dachverband der Selbsthilfeorganisationen in Bayern nehmen wir wahr, dass die Entscheidungen der PID nicht nur Geburtsmedizin und Gynäkologie, sondern auch Fragen von Teilhabe, Selbstbestimmung und Gesundheit berühren.
Was heißt das für uns?
- Die Selbsthilfe muss in ethischen Diskursen präsent bleiben – nicht nur als Betroffene, sondern als aktiver Teil der Gestaltung.
- Wir werden weiterhin darauf achten, wie ethische Fragen mit Blick auf Teilhabe und Inklusion diskutiert werden – insbesondere bei gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen.
- Wir stärken unsere Rolle als Stimme derjenigen, deren Perspektive häufig im Hintergrund bleibt: Menschen mit Erkrankungen, Behinderungen oder chronischen Belastungen.
- Wir setzen uns ein dafür, dass die Teilhabe von Menschen im Gesundheits- und Selbsthilfesystem konsequent berücksichtigt wird – auch bei komplexen medizin-ethischen Fragen wie PID.
Ausblick
Das zehnjährige Jubiläum der Kommission ist Anlass und Aufforderung zugleich: Ethische Leitplanken müssen klar bleiben – und Beteiligung muss weiterentwickelt werden. Als LAGS Bayern bleiben wir engagierte Begleiterin im Dialog zwischen Medizin, Ethik und Selbsthilfe.
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