Engagementstrategie des Bundes: Stärkung von Ehrenamt und freiwilligem Engagement

In Deutschland engagieren sich knapp 29 Millionen Menschen freiwillig – ein beeindruckender Beweis für die lebendige Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ob in Vereinen, sozialen Initiativen, im Umweltschutz oder bei der Unterstützung Geflüchteter – das Engagement ist so vielfältig wie die Gesellschaft selbst. Neben klassischen Formen des Ehrenamts entstehen zunehmend neue, flexible und digitale Engagementformate, die den Wandel unserer Zeit widerspiegeln.

Die Bundesregierung hat mit der Engagementstrategie eine Vision entwickelt, die freiwilliges Engagement nachhaltig stärkt und zukunftsfähig gestaltet. Dabei steht der Ansatz einer „Kultur der Ermöglichung“ im Mittelpunkt: Engagement soll für alle zugänglich sein, unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder anderen Faktoren.

Leitlinien und Ziele der Engagementstrategie

Die Strategie verfolgt fünf übergeordnete Ziele, um Engagement in Deutschland weiterzuentwickeln:

  1. Stärkung in Krisenzeiten und Transformationsprozessen: Freiwillige sollen in herausfordernden Zeiten besser unterstützt werden.
  2. Vielfalt anerkennen und Teilhabe fördern: Engagement soll divers und inklusiv gestaltet werden.
  3. Strukturelle Herausforderungen angehen: Bessere Rahmenbedingungen und Strukturen für Engagement schaffen.
  4. Digitale Transformation begleiten: Neue digitale Möglichkeiten für Engagement nutzbar machen.
  5. Engagement über Grenzen hinweg ermöglichen: Internationale und interkulturelle Zusammenarbeit fördern.

Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung

Um diese Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung umfassende Maßnahmen geplant, darunter:

  • Regelmäßiges Engagementmonitoring: Fortlaufende Prüfung der rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen.
  • Unterstützung durch Beratung und Vernetzung: Bedarfsorientierte Angebote für Engagierte, z. B. durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.
  • Förderprogramme für benachteiligte Gruppen: Neue Initiativen, um Menschen mit erschwertem Zugang zum Engagement zu unterstützen.
  • Stärkere Sichtbarkeit und Anerkennung: Weiterentwicklung von Auszeichnungen wie dem Deutschen Engagementpreis und Erprobung neuer Anerkennungsformen.
  • Digitalisierte und vereinfachte Förderverfahren: Bessere Unterstützung von kleinen und jungen Organisationen.
  • Stärkung lokaler Netzwerke: Ausbau des Programms „Engagiertes Land“ und Kooperation zwischen Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.

Fakten und Hintergründe

  • Bedeutung des Engagements: 39,7 % der Bevölkerung ab 14 Jahren engagieren sich ehrenamtlich – fast 9 % mehr als 1999.
  • Motivation: Freude, Hilfe für andere, gesellschaftliche Mitgestaltung und der Wunsch, etwas zurückzugeben, zählen zu den wichtigsten Gründen für Engagement.
  • Beteiligungsprozess: Über 10.000 Menschen und zahlreiche Organisationen haben im Rahmen des Prozesses „Mit Euch. Für Alle.“ Ideen eingebracht, um die Strategie gemeinsam zu entwickeln.

Mit der Engagementstrategie setzt die Bundesregierung ein klares Zeichen: Sie will Ehrenamt und freiwilliges Engagement als tragende Säule unserer Gesellschaft stärken und in eine dynamische Zukunft führen.

Engagementstrategie des Bundes: InfopapierPDF, barrierefrei herunterladen (188 KB)

Weitere Informationen auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Zurück zur Übersicht