Ehrenamtskongress Bayern 2025 – Rückblick aus Nürnberg

Der erste Tag des Ehrenamtskongresses Bayern brachte viele engagierte Menschen zusammen, um über die Zukunft des Ehrenamts zu sprechen.

Zum Auftakt drehte sich alles um die Sichtbarkeit des Ehrenamts. Erzählt mehr Geschichten, macht Engagement sichtbar – das war der Tenor. Klingt gut, aber: Reicht das? Oder braucht es nicht auch klare Strukturen, weniger Hürden und echte Anerkennung?

Zwei Workshops regten in dem Zusammenhang besonders zum Nachdenken an:

1. „Wir drehen es nur gemeinsam – Ehrenamt im Vorfeld Pflege“

Ein wichtiges Thema – denn wer, wenn nicht Ehrenamtliche, kann Lücken in der Versorgung auffangen? Aber: Auf dem Podium fehlte eine Perspektive komplett: die der Betroffenen. Es wurde über Menschen gesprochen, nicht mit ihnen. Auch das Thema Selbsthilfe kam kaum vor.

2. „Welche Barrieren verhindern ehrenamtliches Engagement?“

Die Teilnehmenden waren sich einig: Bürokratie, starre Strukturen in Organisationen („Haben wir schon immer so gemacht“) und zu wenig Wertschätzung halten viele vom Engagement ab.

Auch das verpflichtende Gesellschaftsjahr wurde heute an einem Stand thematisiert. Ein Vorschlag, der polarisiert – aber eben auch Denkanstöße liefert: Wäre das ein Weg, junge Menschen für gesellschaftliches Engagement zu gewinnen? Nicht als Zwang, sondern als Erfahrung fürs Leben?

Fazit des Tages: Das Ehrenamt kann viel – aber nur, wenn es nicht nur als Lückenbüßer und Feuerlöscher für gesellschaftliche Probleme angesehen wird.

Lückenbüßer und Feuerlöscher für gesellschaftliche Probleme angesehen wird.

Zurück zur Übersicht